ADK MIT DEM BIM AWARD 2016 AUSGEZEICHNET
BIM Cluster Stuttgart zeichnete ADK Modulraum für innovative Lösungen in der Anwendung der BIM-Methodik mit dem BIM AWARD 2016 aus.
Die Abendveranstaltung fand am 24. November 2016 in Stuttgart statt.
Unter dem Vorsitz von Herrn Dipl.-Ing. Alexander Kuhn (Leiter Koordinationskreis BIM CLUSTER Stuttgart) setzte sich die Jury wie folgt zusammen:
Prof. Dr.-Ing. Prof. e.n. Wilhelm Bauer
(Geschäftsführender Institutsleiter Fraunhofer IAO, Stuttgart)
Dipl-.Ing. Peter Steinhagen
(Vorstandsmitglied der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, Vorsitzender Fachbereich Bautechnik, Düsseldorf)
Dipl.-Ing. Marc Heinz
(Geschäftsführender Gesellschafter der vrame Consult GmbH, Berlin)
Dipl.-Ing. Jan Tulke
(Geschäftsführer planen-bauen 4.0, Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens mbH, Berlin)
Dipl.Ing. Markus Müller
(Freier Architekt und Stadtplaner, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, Stuttgart)
Das Beispielprojekt für die Auszeichnung
Bei dem Projekt „315233-Stuttgart Aufstockung Diak“ handelt es sich um eine Aufstockung des Diakonie Klinikums Stuttgart. Die 3 geschossige Aufstockung umfasst insgesamt 2 Vollgeschosse mit Technikzentrale. In der Ebene +2 sind zwei LHKM-OP Räume mit der erforderlichen personellen und medizinischen Peripherie untergebracht. In der Ebene +3 sind entlang der Außenfassade Büroräume der Krankenhausverwaltung angeordnet. In der Mitte dieser Ebene befindet sich zusätzlich noch die zweigeschossige Technikzentrale, welche sich somit auch als Dachgeschoss (Ebene +4) in den Außenansichten zeigt.
Neben der Komplexität, die jedes Projekt im Krankenhausbau mit sich bringt, waren hier zusätzlich sowohl die räumliche Situation mit der damit verbundenen Logistik, als auch die statischen Rahmenbedingungen eine besondere Herausforderung.
Um beiden Anforderungen gerecht zu werden und eine möglichst kurze Bauphase vor Ort zu erhalten, haben sich Planer und Bauherr dafür entschieden, die Aufstockung in Modulbauweise zu realisieren.
Die Herausforderung
Das Klinikum befindet sich in einer Stuttgarter Innenstadtlage mit so gut wie keiner Möglichkeit für Baustelleneinrichtungen. Hinzu kam, dass die Aufstockung in einer allseitig umbauten Innenhofsituation des Grundstücks erfolgen musste, wo es ebenfalls keine Lagermöglichkeiten gab.
Damit die bis zu 23t schweren Module über die bestehenden Gebäude gehoben werden durften, musste im Vorfeld statisch untersucht und bewertet werden, welche Auswirkung und Schäden ein möglicher Modulabsturz zu Folge hat.
Die Herausforderung in statischer Sicht war, dass die vom Bestand aufnehmbaren Lasten sehr stark begrenzt waren. Hinzu kam noch der Umstand, dass diese Lasten auch nur in genau definierte Punkte eingeleitet werden durften. Zwischen diesen Lastpunkten im Bestand und der Struktur der Aufstockung (Grundriss, Tragwerk) gab es keinerlei Übereinstimmung, was eine vergleichsweise komplexe Lastverteilebene auf geringster Höhe erforderlich macht.
Der Lösungsweg
Für die Bearbeitung dieser Aufgabe wurde zwischen ADK und dem Statikbüro „Boll&Partner“ ein digitales Datenmodell der Modulkonstruktion und der Bestandgebäude ausgetauscht und zu einem Gesamtmodell zusammengefügt.
Somit konnten bei diesem Projekt erstmals Informationen aus dem 3D Datenmodell der Fa. ADK externen Planern zur Verfügung gestellt werden, bzw. externe 3D Modelle eingepflegt, ausgewertet und auch weiterverarbeitet werden.
Wie bereits zuvor erwähnt, musste für das Einheben der Module in die Innenhofsituation eine Risikobetrachtung erstellt werden. Ziel dieser war es zum einen, den möglichen Schaden bei einem Modulabsturz während der Verkranung zu bewerten und zum anderen geeignete Schutzmaßnahmen für das Bestandsgebäude zu untersuchen.
Hierfür konnte das Büro Boll&Partner die 3D Daten der einzelnen Raumzellen aus dem Datenmodell heraus lösen, welche dann als Grundlage für die Simulierung des Modulabsturzes über dem Bestand verwendet wurden.
Auch bei der Planung der Gebäudestatik der Gesamtmaßnahme (Modul, Lastverteilebene, Bestand) konnten durch dieses 3D Modell die geplanten Lastabtragungen zwischen ADK und Boll&Partner sehr schnell und effizient überprüft, abgestimmt und ggf. korrigiert werden. Durch dieses Gesamtmodell war somit leicht ersichtlich, welche Konsequenzen sich im statischen System ergeben, wenn z.B. in Teilbereichen der Lastabtragung (Modul, Lastverteilebene, Bestand) neue Lösungsansätze ausprobiert werden.
Nur hierdurch war es machbar die erforderlichen Abstimmungen in kürzester Zeit zu realisieren und so den engen Terminplan einhalten zu können.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden:
- Bürogebäude Bertrandt München (FICHTNER Bauconsulting GmbH)
- Golen Gol Hydro Power Station (FICHTNER Bauconsulting GmbH)
- Intelligentes Bauteilmanagement-System für alle Plaungsbeteiligten (BIMwelt systems GmbH und GEZE GmbH)
- Rathaus in Oberkochen (arch22 Bogenrieder Crumbach Kugel und str.ucture GmbH)
- S-Bahn S2 Verlängerung Filderstadt (Stuttgarter Straßenbahnen AG)
- Testturm Rottweil (Werner Sobek Stuttgart AG)
